Reisebericht Hawaii – Rundreise im Aloha State
Hawaii – schon immer ist die Inselkette im Pazifischen Ozean eins meiner Sehnsuchtsziele. Aus gutem Grund, wie ich nach mehreren Urlauben auf diversen Hawaiianischen Inseln finde. Im folgenden Reisebericht nehme ich euch mit auf unsere erste dreiwöchige Rundreise auf Hawaii, bei der wir vier der traumhaften Inseln kennenlernen durfte.
Was mich am meisten an Hawaii begeistert, ist die unglaublich schöne und vielfältige Landschaft und das fantastische Licht. Nirgendwo habe ich bisher so intensive Farben und Sonnenuntergänge gesehen.
Mir gefällt auch die entspannte und freundliche Mentalität der Einwohner sehr gut, man spürt bereits bei der Ankunft am Flughafen den sogenannten „Aloha-Spirit“.
Außerdem gibt es hier eines der besten Gerichte der Welt zu essen: Poke. Das hawaiianische Nationalgericht hat einen starken japanischen Einfluss und besteht im Wesentlichen aus rohem Fisch (meist Ahi-Thunfisch), der mit Sojasoße und diversen Zutaten mariniert wird. Einfach unglaublich gut.
An Aktivitäten hat Hawaii besonders für Naturliebhaber sehr viel zu bieten aber auch jede Menge Kultur und Spaß z.B. beim Surfen und Schnorcheln mit Schildkröten und Mantas. Natürlich kommen auch viele Badetouristen und Honeymooner v.a. aus den USA und aus Japan wegen der schönen Strände und des ganzjährig angenehmen Klimas auf die Inseln. Allerdings wäre die weite Reise mir als reiner Badeurlaub fast zu schade, da es einfach unglaublich viel zu entdecken gibt.
Inselhopping Hawaii – Unsere Rundreise in drei Wochen
Nachdem ich mich lange mit der Reiseplanung für unsere Rundreise beschäftigt habe geht es im Juli 2015 los. Die komplette Flugzeit nach Hawaii (ca. 16-17 Stunden reine Flugzeit zzgl. Umsteigen) erscheint uns im Vorfeld zu lange und wir entscheiden uns für einen zweitägigen Aufenthalt in Vancouver, da wir die klassischen Stopover Ziele L.A. und San Francisco bereits kennen. So können wir nach zwei fantastischen und glücklicherweise sonnigen Tagen im wunderschönen Vancouver schon etwas angepasst an die Zeitumstellung spät nachmittags weiter in Richtung Hawaii fliegen. Dort werden wir in diesem Urlaub die vier bekanntesten Inseln besuchen und sind bereits gespannt, was uns erwartet.
Reisebericht Oahu – Massentourismus und einsame Traumstrände
Waikiki – Traumkulisse am wohl berühmtesten Strand der Welt
Nach sechs Stunden Flugzeit ab Vancouver kommen wir auf Hawaii am internationalen Flughafen in Honolulu an. Es ist bereits spät und wir können uns die schöne Landschaft um die Hauptstadt nur grob vorstellen. Wir fahren direkt mit dem Taxi in unser Hotel in Waikiki Beach und sind erstmal erstaunt wie unglaublich voll die Stadt ist. Hier bleiben scheinbar alle Touristen, die Hawaii als reinen Badeurlaub gebucht haben und nur eine Insel besuchen wollen. Ein Hotel reiht sich neben das nächste und die hohe Anzahl an Touristen macht sich hier noch stärker an den Preisen bemerkbar. Neben zahlreichen Souvenirständen findet man eine große Auswahl an Luxusgeschäften aber auch kleinere Boutiquen vor allem mit Surfkleidung. In Lauf- oder für Amerikaner eher Fahrdistanz befindet sich zusätzlich das derzeit siebtgrößte Shoppingcenter der USA, das AlaMoana Center, mit über 300 Geschäften.
Für uns kommt an diesem Abend nur noch ein kurzer Barbesuch und Durchhalten zumindest bis 23 Uhr infrage, um uns an die neue Zeitzone anzupassen.
Am nächsten Morgen wachen wir sehr früh auf und sind von der sich bietenden Kulisse aus grünen Bergen, dem erloschenen Vulkan Diamond Head und dem traumhaft türkisblauen Wasser absolut begeistert.
Da wir schon mit den ersten Sonnenstrahlen unterwegs sind, können wir den berühmten Strand von Waikiki auch noch fast ohne Menschen genießen und die Gegend erkunden. Wir laufen über den feinen Sandstrand, machen unzählige Fotos von der wunderschönen Landschaft im Morgenlicht und schlendern, sobald die ersten Geschäfte öffnen, durch die verschiedenen Läden. Immer wieder entdecken wir kleine Surfgeschäfte und decken uns mit Shirts und ersten Souvenirs ein.
Leider sind wir vom Jetlag immer noch etwas kaputt, sonst wären wir direkt auf den erloschenen Vulkankrater Diamond Head gestiegen, der vor allem morgens einen traumhaften Ausblick über Waikiki bietet. Wir lassen den Tag mit Stadtbesichtigung, etwas Erholung am Strand und einem netten Abendessen mit Hula Show und vielen Mai Tai ausklingen.
Pearl Harbor – Beeindruckende Dokumentation des Luftangriffs
Bereits am nächsten Tag steht uns eines der Highlights unseres Aufenthalts auf Oahu bevor und wir besuchen das Memorial Museum in Pearl Harbor. Da wir für die drei Nächte Oahu keinen Mietwagen haben, fahren wir problemlos in ca. 30-45 Min. mit einem Shuttlebus vom Hotel nach Pearl Harbor. Hier lohnt es sich durchaus früh anzukommen. Der Ort zählt zu den Hauptattraktionen auf Hawaii und ist nicht nur für Besucher des amerikanischen Festlands von sehr großer historischer Bedeutung.
Das Memorial Museum fasst verschiedene Gedenkstätten und Einrichtungen im Hafen von Pearl Harbor zusammen. Das große Areal bietet zahlreiche Informationen und Hintergrundberichte über den Überraschungsangriff der Japaner am 07. Dezember 1941, woraufhin die USA in den Zweiten Weltkrieg eintraten. Unter anderem kann hier das Mahnmal besichtigt werden, welches über der versunkenen USS Arizona entstanden ist und die Ruhestätte der zahlreichen Seeleute markiert, die beim Untergang der USS Arizona ums Leben kamen.
Leider ist es für uns ohne Reservierung nicht mehr möglich in den nächsten drei Stunden einen zusätzlichen Besuch des USS Arizona Memorials zu machen, da hierfür extra Tickets mit genauen Zeitangaben für den Transfer mit einer kleinen Fähre zum Mahnmal vergeben werden. Hier hätte sich eine Reservierung vorab gelohnt.
Wir verbringen dennoch den halben Tag in Pearl Harbor, weil es hier so viele beindruckende Informationen, Filmmaterial und Berichte über den Angriff und den Beginn des Zweiten Weltkriegs gibt.
Traumhafte Strände und Entschleunigung an der Osküste
Bereits am nächsten Tag bereuen wir es, für diese Insel keinen Mietwagen gebucht zu haben. Wir haben das dringende Bedürfnis dem Trubel und der Stadt zu entkommen und sind sehr neugierig, was die Insel noch zu bieten hat. Im Vorfeld habe ich gelesen, dass die vor allem bei Surfern bekannte North Shore sehr schöne Strände bietet und es dort viel gemütlicher zugehen soll (diese sollten wir dann aber tatsächlich erst drei Jahre später bei unserem nächsten Hawaii Urlaub kennenlernen). Für heute entscheiden wir uns zu einem Ausflug an die malerische Ostküste der Insel. Ein Mietwagen ist preisgünstig auf die Schnelle nicht mehr zu finden aber da auf Oahu mit rund 1 Mio. Einwohnern ca. 75% der Bevölkerung Hawaiis leben, gibt es hier ein sehr gut ausgebautes Busnetz.
Die meisten Busse starten am Ala Moana Shoppingcenter und wir machen uns gleich frühmorgens auf, den netten Ort Kailua zu besuchen. Nach ca. 45 Min. Busfahrt durch fantastische Landschaft, diverse Klimazonen und teils stärkere Regenschauer, die für das Landesinnere normal sind, kommen wir zum Glück bei Sonne im Ort Kailua an und finden sofort eine gemütliche Bäckerei mit Imbiss zum Frühstücken. Anschließend sind wir absolut begeistert von der netten Architektur der Häuser in den kleinen Straßen und der unglaublichen Pflanzenvielfalt in den Gärten auf unserem Weg in Richtung Strand. Hier macht sich für uns auch zum ersten Mal die entspannte und freundliche Art der Einwohner bemerkbar und wir sehen zahlreiche Jugendliche mit Surfbrettern unter dem Arm auf dem Skateboard an uns vorbeifahren.
Am Kailua Beach angekommen bietet sich für uns ein traumhaftes Bild: weißer Sandstrand mit türkisfarbenem Wasser, smaragdgrüne Berge als Umrandung und kaum eine Menschenseele. Das absolute Paradies!
Wir genießen ein paar Stunden am Strand und bereuen es bereits, nicht mehr genügend Zeit für die restliche Erkundung der Insel zu haben. So hätte ich mir noch gerne die komplette Ostküste bis zum Norden angesehen und einen Ausflug zum nahegelegenen Naturreservat der Kualoa Ranch gemacht, die schon Schauplatz für viele Filmproduktionen (u.a. Teile aus Jurassic Parc) war. An dieser Stelle muss ich auch gleich erwähnen, dass wir drei Jahre später eine wunderschöne Wanderung im Nordwesten der Insel zum Kaena Point unternommen haben und hier neben Walen, Seerobben zahlreiche Albatrosse gesehen haben.
Doch in diesem Urlaub sollte es für uns weiter nach Kauai gehen, zu der Insel auf die ich mich im Vorfeld am meisten gefreut habe. Wir kommen gerade noch rechtzeitig wieder zum Hotel, wo unsere gepackten Koffer auf uns warten und steigen in einen Shuttle, der uns zum Flughafen bringt. Für Umziehen ist tatsächlich keine Zeit mehr und so fliege ich zum ersten mal in meinem Leben in Badekleidung, was für den kurzen Flug von ca. 30 min. aber kein Problem darstellt.
Wirverlassen Oahu mit einem letzten Blick auf Waikiki und landen nach ca. einer halben Stunde Flugzeit in Lihue, Kauai, wo wir unseren ersten Mietwagen in Empfang nehmen.
Reisebericht Kauai – Die Garteninsel
Kauai ist ohne Zweifel die Insel, die uns am meisten beeindruckt und sofort in ihren Bann gezogen hat. Die charmanten Orte, die unglaublich schöne Natur der Insel mit zahllosen Wander- und Besichtigungsmöglichkeiten, Traumstrände, gemütliche Restaurants und die absolut entspannte Stimmung bestätigen uns sofort darin, dass es eine gute Wahl ist, hier 5 Nächte unserer Rundreise zu verbringen.
Aufgrund der überschaubaren Größe der Insel haben wir uns für alle Nächte für eine Unterkunft entschieden und können so die folgenden Tage komplett ausnutzen.
Poipu Beach – Sonnige Strände und mehr
Nachdem es naturgemäß auf einer Insel, die eine riesige Pflanzenvielfalt aufweist und die auch als „Garden Island“ bezeichnet wird viel regnen muss haben wir uns bereits im Vorfeld eine Unterkunft im sonnigsten Bereich der Insel ausgesucht.
Tatsächlich besteht ein Teil der Insel aus tropischem Regenwald und kurze Schauer sind jeden Tag an irgendeiner Stelle möglich. Dennoch weist der Süden stellenweise Steppenklima auf und hier kommt es, außer in den Wintermonaten, eher selten zu längeren Regenperioden. Unsere Unterkunft liegt im gemütlichen Ort Poipu direkt am kleinen aber sehr schönen Poipu Beach. Hier grenzen mehrere Hotel- und Bungalowanlagen aneinander, die sich alle gut in die Landschaft einbetten und fantastische Gartenanlagen bieten. Hotelburgen und mehrspurige Autobahnen, wie auf Oahu sucht man hier vergeblich. Alles auf der Insel wirkt noch viel ursprünglicher und natürlicher.
Ich bin froh, dass wir ausreichend Zeit zur Erkundung der Insel haben und würde direkt alle weiteren Inseln auslassen, um noch länger hier zu bleiben. Bekannte sollten mir später übrigens das genaue Gegenteil berichten, da sie von ihrem Aufenthalt im Winter ausschließlich Regentage erwischt haben und die Insel so nicht auf die gleiche Art entdecken konnten.
Wir haben Glück und können unsere Zeit hier vollkommen ausnutzen und starten direkt am nächsten Tag mit dem wohl bekanntesten Merkmal von Kauai, welches einem aus vielen Filmen bekannt vorkommt, der atemberaubenden Napali Küste.
Es gibt viele verschiedene Wege die Küste zu besichtigen, einzig ein Weg mit dem Auto ist ausgeschlossen, da die Westseite der Insel straßenmäßig nicht durchgängig erschlossen ist. Wir wollen in den fünf Tagen hierfür verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, die alle eine komplett unterschiedliche Perspektive auf die Küstenlandschaft bieten: zu Fuß, per Helikopter und mit einem Segelboot.
Vom Waimea Canyon zum Kalalau Lookout
Am ersten Morgen starten wir noch vor Sonnenaufgang und fahren die Küstenstraße Richtung Westen, um genügend Zeit für die Erkundung des Waimea Canyons zu haben und uns so auch einem ersten Ausblick auf die Napali Coast zu nähern. Der Waimea Canyon wird oft auch als kleiner Bruder des Grand Canyon bezeichnet. Obwohl ich bereits mehrfach den Grand Canyon besucht habe und jedes Mal aufs Neue beeindruckt bin, fasziniert mich hier die Landschaft und Farbgestaltung gleichermaßen. Grüne Täler, Weiten und immer neue Landschaften erschließen sich an jeder Ecke der Straße.
Es gibt für jeden Geschmack und jede Kondition diverse Wanderwege in unterschiedlichen Längen und wir verbringen mehrere Stunden teils alleine auf den schönen Pfaden durch Regenwald und Lichtungen. Zum Glück haben wir wärmere Kleidung und Regenjacken eingepackt, da sich das Wetter hier tatsächlich alle fünf Minuten ändert. So zahlen sich auch unsere Wanderschuhe aus, die nach dem Tag nicht mehr ihre ursprüngliche Farbe haben sondern das rostige Orange der Pfade angenommen haben.
Gegen Mittag fahren wir die Straße immer weiter bis wir den Koke’e State Park erreichen und halten an der Koke’e Lodge um uns einen groben Überblick zu verschaffen. Auch hier gibt es wieder eine Fülle an Wanderwegen und traumhaften Aussichtspunkten. Wir entscheiden uns einen Trail der zum Kalalau Lookout führt zu nehmen. Obwohl wir immer wieder schlagartig in Nebelschwaden gehüllt sind haben wir am Aussichtspunkt des Trails schließlich unglaubliches Glück und vor uns öffnet sich der atemberaubende Ausblick ins Herz des Kalalau Valleys, einer der schönsten Ausblicke, die ich bisher genießen durfte. Das Tal ist vor allem durch diverse Filmaufnahmen für Hollywood Blockbuster bekannt und tatsächlich fühlt man sich hier wie in die Kulisse von Jurassic Parc versetzt.
Wir entscheiden uns, den Trail noch ca. 30 min. weiterzugehen, kehren allerdings aufgrund von einsetzendem stärkerem Regen und absoluter Überfüllung des schlecht befestigten Weges wieder um. Teilweise stecken wir beim Rückweg knöcheltief in Schlammpfützen fest und amüsieren uns, wie viele Touristen hier mit Flipflops oder Turnschuhen unterwegs sind. Als wir auf dem Rückweg ein zweites Mal am Kalalau Lookout vorbeikommen ist vom Tal nichts mehr zu sehen.
Zurück in unserer Unterkunft in Poipu haben wir wieder strahlenden Sonnenschein und genießen die letzten Sonnenstunden am Strand und beobachten die Surfer bei ihren ersten Versuchen im Wellenreiten. Sicher ist der Strandabschnitt für geübte Surfer uninteressant, für die ersten Versuche aber absolut ausreichend und ohne Surfbrett ins Wasser zu gehen ist auch noch problemlos möglich.
Helikopter Flug über Kauai
Wir starten am nächsten Tag mit dem absoluten Höhepunkt auf Kauai, wenn nicht sogar aller bisherigen Urlaube zusammen: einem Helikopterflug über die Insel.
Beim Buchen (zwei Tage zuvor) mussten wir uns für einen Hubschrauber mit offenen oder geschlossenen Türen entscheiden. Aufgrund des Preisunterschiedes und der Verfügbarkeit fiel die Wahl auf einen geschlossenen mit bodentiefen Glasfenstern und wir sind mit unserer Auswahl sehr zufrieden. Das Fotografieren ist hier fast immer ohne Spiegelung gut möglich aber evtl. für fortgeschrittene Fotografen nicht ganz so gut wie bei offenen Türen. Dafür bleibt es in unserem Hubschrauber immer trocken. Die Anbieterwahl haben wir einfach den Bewertungen im Internet überlassen und uns für ein dort empfohlenes Unternehmen entschieden.
Unser Flug startet mittags in Lihue und nach einer kurzen Sicherheitseinweisung im klimatisierten Büro des Anbieters geht es mit zwei weiteren Paaren zum Flugplatz. Neben einem perfekten Sitzplatz am Fenster bekommen wir Kopfhörer über die auch die Verständigung in der nächsten Stunde laufen wird.
Als der Hubschrauber abhebt überlege ich kurz, ob mir aufgrund der ungewohnten Bewegung übel wird, bin aber so begeistert vom sich bietenden Ausblick, dass ich das Thema direkt vergesse und mich auch schnell an die schnellen Kurven gewöhne. Nachdem wir eine gewisse Höhe erreichen, habe ich ohnehin das Gefühl an einer Seilbahn zu hängen und über die Insel zu schweben. Ab jetzt geht es über traumhafte Strände, grüne Berggipfel und Wasserfälle direkt Richtung Napali Coast im Westen.
Immer wieder gibt uns die Pilotin interessante Informationen zur Insel und an besonders beeindruckenden Stellen werden auch passende Musiksequenzen eingespielt. So beispielsweise beim Flug über den bekannten Wasserfall aus dem ersten Jurassic Parc Film und die beeindruckende Küstenlandschaft.
Erst aus der Luft wird uns bewusst wie unberührt und auch unzugänglich die Insel an den meisten Stellen ist und wir erfahren einiges über die Besitzverhältnisse des Landes. Wir fliegen weiter über die Nordküste und den schönen Surfstrand von Hanalei zum nächsten Highlight, einem der feuchtesten Orte der Welt, dem Waialeale Krater mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 12.000 mm.
Wir haben unglaubliches Glück und können in den beeindruckenden Krater fliegen, was aufgrund der hohen Niederschlagsmenge laut unserer Pilotin nur an sehr wenigen Tagen des Jahres möglich ist. Spätestens hier sind wir froh nicht in einem offenen Helikoper zu sitzen.
Nach einem kurzen Rückflug zum Flugplatz können wir es kaum glauben, dass die Stunde bereits vorbei ist und wir sind uns absolut sicher, dass dies eines unserer absoluten Urlaubs Highlights ist und bleiben wird.
Kauai – Segeln mit Traumblick und Delfinen
Auf Kauai jagt einfach ein Höhepunkt den nächsten. Bereits in Deutschland habe ich bei der Vorbereitung von einem wunderschönen Katamaran Ausflug zur Napali Küste gelesen und bereits frühzeitig einen Platz auf dem luxuriösen Katamaran von „Captain Andys“ gebucht. Wir haben uns aus verschiedenen Möglichkeiten für einen ca. fünfstündigen Ausflug mit Stopp zum Schnorcheln und BBQ entschieden und sind absolut begeistert von der tollen Organisation und der guten Ausstattung des Katamarans. Bestimmt gibt es auch günstigere Anbieter, hier ist aber einfach alles sehr gepflegt und sogar Essen und Bar sind komplett inklusive. Auch muss man keine eigene Schnorchel Ausrüstung mitbringen und kann sich nach dem Schnorcheln problemlos duschen und umziehen.
Der Tag auf dem Boot ist wunderschön, die Landschaft entlang der Küste wird immer interessanter und dramatischer und vom Boot aus ergibt sich nochmal ein ganz anderer Blick auf die traumhaft schönen Klippen der Napali Coast. Den Aufenthalt zum Schnorcheln müssen wir vorziehen, da für den Nachmittag etwas höherer Wellengang gemeldet ist. Wie überall in den USA wird auch hier großer Wert auf Sicherheit gelegt und für die ungeübten Schwimmer werden auch Schwimmwesten verteilt.
Wir befinden uns einige Hundert Meter von der Küste entfernt und etwas mulmig ist mir schon, da ich beim Sprung ins Wasser an die vielen Hai Arten denke, die vor den hawaiianischen Inseln leben. Sobald der Kopf unter Wasser ist, vergesse ich die Sorge aber schnell und freue mich, als wir die erste Meeresschildkröte entdecken. Später auf unserer Rundreise sollten wir direkt am Strand noch viel bessere Plätze zum Schnorcheln entdecken, dennoch ist dieser erste Kontakt mit den Schildkröten auf Hawaii sehr beeindruckend für mich.
Nach einem, für einen Bootsausflug ausgesprochen guten BBQ und vielen traumhaften Kulissen ist es langsam Zeit umzukehren und ich bin froh, dass ich wie immer auf einem Boot vorsorglich eine Reisetablette eingenommen habe. Wie vorhergesagt schlägt das Wetter etwas um und der Wellengang wird stärker.
Während wir die Zeit an der Bar mit Blick auf die Küste verbringen ist es mittlerweile dem halben Boot übel und alle konzentrieren sich auf den Horizont. Dank unserer Vorsorge fehlt uns aber nichts und so können wir zum krönenden Abschluss auch noch den Anblick auf eine Gruppe an Spinner Delfinen genießen, die uns ihre Kunststücke vorführen und sich meterhoch aus dem Wasser katapultieren
Hanalei – Surfen und Leuchttürme an der Nordküste
Am letzen Tag unserer Rundreise auf Kauai wollen wir noch den restlichen befahrbaren Teil der Insel kennenlernen und machen uns von unserer Unterkunft in Poipu aus auf den Weg zu einem entspannten Tagesausflug in Richtung Norden. Bereits auf dem Weg ergeben sich wieder viele schöne Zwischenstopps, wie z.B. die kurze Wanderung zu den Wailua Falls nördlich von Lihue.
Ein weiterer interessanter Haltepunkt liegt beim Kilauea Leuchtturm mit angrenzendem National Wildlife Refuge im Nordosten der Insel. Vom Leuchtturm aus hat man nicht nur eine traumhafte Aussicht auf den Ozean, sondern trifft auch auf viele seltene Seevögel und ähnlich viele Vogelliebhaber.
Hier hatten wir auch den ersten Kontakt zur geschützten Hawaiigans Néné, auf die man vor allem beim Autofahren besonders aufpassen sollte.
Weiter geht die Fahrt durch das wunderschöne Hanalei Valley entlang am gleichnamigen Fluß, der durch viele Kajakfahrer und Standup Paddler belebt ist.
Da wir wieder frühzeitig aufgebrochen sind, erreichen wir pünktlich zum Mittagessen den gemütlichen Ort Hanalei an einer geschützen Bucht im Norden der Insel. Man versteht sofort, warum einige bekannte Hollywood Stars hier ihre Ferienhäuser haben. Der ganze Ort strahlt mit seiner Bauweise noch viel vom ursprünglichen hawaiianischen Charakter aus und man findet hier viele kleine Restaurants, Bars, Souvenirläden und auch Galerien.
Kurz vor dem Ort machen wir zum Mittagessen erstmals Bekanntschaft mit meinem neuen Lieblingsgericht: Poke, das es hier neben Shaved Ice an jeder Ecke gibt. Da ich Sushi und interessante Gewürze liebe, bin ich sofort vom hawaiianische Nationalgericht begeistert, welches im Wesentlichen aus rohem Thunfisch besteht und mit unterschiedlichen Zutaten mariniert wird. Zurück in Deutschland habe ich mittlerweile mehrere Restaurants gefunden, die sogenannte Poke Bowls anbieten, hierunter aber etwas anderes verstehen und leider nicht ans Original herankommen.
Nach einem gemütlichen Bummel durch Hanalei fahren wir die Küstenstraße noch bis zum Ende weiter. Dort befindet sich auch die Einstiegsstelle für die mehrtägigen Wandertouren entlang der Küste. Außerdem gibt es hier einen fantastischen Strand, Tunnels Beach, an dem wir noch kurz Halt machen, bevor es wieder langsam zurück nach Poipu geht.
Bei der Heimfahrt entdecken wir noch einen schönen Strand an der Ostküste mit relativ hohen Wellen und entsprechend guten Surfern. Genau so haben wir uns Hawaii vorgestellt und sind gespannt, wie die nächsten Tage auf Maui sein werden.
Reisebericht Maui – Beach Life und Wandern im Krater
Maui ist eine entspannte Urlaubsinsel mit viel Sonne, Strand, Surfern und fantastischen Sonnenuntergängen. Daher verbringen auch viele Touristen der US Westküste ihren kompletten Urlaub auf dieser Insel. Schließlich gibt es auch auf Maui unglaublich viel zu unternehmen, z.B. WhaleWatching im Winter, Wandern im Haleakala Krater und eine traumhafte Unterwasserwelt. Gepaart mit vielen guten Restaurants und Bars kommt hier sehr schnell absolute Urlaubsstimmung auf.
Kihei – Surfen und Urlaubsfeeling pur
Für unseren Aufenthalt konnten wir uns im Vorfeld lange nicht zwischen einer Unterkunft im Nordwesten und im Süden entscheiden, fühlen uns schließlich in unserem Hotel in Kihei aber sehr wohl. Der Ort selbst ist nicht besonders attraktiv und zieht sich lange entlang der Hauptstraße, hat aber dennoch viele gute Bars und Restaurants zu bieten und am Beachpark reiht sich eine Surfschule an die nächste. Im Süden grenzt Kihei an die vielen luxuriösen Hotels und Resorts von Wailea, wo wir drei Jahre später einen Teil unserer Flitterwochen verbracht haben. Diesmal haben wir aber so viele Aktivitäten geplant, dass wir uns in einem guten Mittelklassehotel mit netter Bar und Livemusik am Abend einquartieren.
Wir sind von dem großen Angebot an Aktivitäten und Ausflügen leicht überfordert und entscheiden uns direkt am ersten Tag für einen zweistündigen Surf Kurs. Die ersten Kurse starten bereits kurz nach Sonnenaufgang und wir nehmen uns heute unser Frühstück mit zum Strand. Im Kurs lernt man mit ca. 5-6 Personen zunächst an Land und schließlich im Wasser die wichtigsten Schritte, um zumindest eine kleine Welle reiten zu können.
Für mich ist der Einstieg nicht einfach, da es zunächst mehr ums Paddeln als ums Surfen geht und man die meiste Zeit damit verbringt auf Wellen zu warten und schneller als diese zu Paddeln um rechtzeitig aufs Brett zu springen. Dennoch macht der Kurs viel Spaß und nach fast zwei Stunden im Wasser weiß man was man getan hat. Absolutes Muss für uns ist auf Hawaii übrigens das morgendliche Eincreme Ritual. Diesmal hat es nicht geschadet sich vorsorglich mit LSF 50 einzuschmieren. Die Sonne ist hier so stark, dass man trotzdem die Abrücke des Surfshirts sehen kann und ich bin froh, keinen Sonnenbrand zu haben.
Wir lassen den Vormittag beeindruckt von den ersten Surferlebnissen gemütlich ausklingen und fahren nach einem kleinen Mittagessen in einem Strandrestaurant nachmittags die Küste weiter in Richtung Süden um die Umgebung zu erkunden. Hier entdecken wir traumhafte Strände, wie z.B. den bekannten Big Beach der sich nach einem kurzen Spaziergang vom Parkplatz durch den Wald traumhaft in die Kulisse bettet.
Es lohnt sich auch noch die Straße bis zum Ende (La Perouse Bay) weiterzufahren und einen kurzen Abstecher zum Secret Cove Strand zu unternehmen. Für Shoppinglustige kann man auf der Heimfahrt in Wailea im Shoppingcenter übrigens alles finden, was man mit einem gut gefüllten Geldbeutel kaufen kann. Einen sehr guten Strand zum Schnorcheln mit Schildkröten findet man ebenfalls in der Nähe des Shoppingcenters am Wailea Beach zwischen dem Marriott Hotel und dem Waldorf Astoria Hotel. Da in Hawaii alle Strände öffentlich sind kann man sich hier problemlos vor den Luxushotels zum Sonnen und Baden niederlassen und natürlich auch die Bars und Restaurants der Hotels besuchen.
Wandern in der Mondlandschaft des Haleakala Kraters
Eine absolut einmalige Erfahrung war für uns die Wanderung im 13 km langen und 5 km breiten ruhenden Vulkan. In den Reiseführern wird oft eine Fahrt auf den 3000 m hohen Krater zum Sonnenaufgang empfohlen, welcher einen traumhaften Blick geben soll. Da wir aber mittlerweile gut an die neue Zeit angepasst sind wollen wir nicht mitten in der Nacht aufbrechen, um dieses Spektakel zu erleben, was zum Teil ohnehin durch Wolken verdeckt ist. Wir haben schon auf einigen Berghütten in ähnlicher Höhe übernachtet und wunderschöne Sonnenaufgänge gesehen, so dass wir uns entscheiden lieber tagsüber und ausgeschlafen im Krater wandern zu gehen.
Die Fahrt auf den Krater ist dank asphaltierter Straße problemlos aber zieht sich ziemlich und immer wieder verdecken Nebelwände und Wolken die Sicht. Mehrmals kommen uns Gruppen von Radfahrern entgegen die scheinbar morgens auf den Vulkan gebracht wurden und nun die Abfahrt genießen dürfen.
Obwohl wir bei ca. 30 Grad in Kihei gestartet sind ist es oben angekommen ziemlich frisch und immer wieder wechseln sich Nebel, Wolken und Sonne minutenschnell ab. Wir sind froh mit unseren eingepackten Langarmshirts und Windjacken. Wir bleiben am späten Vormittag am höchsten Parkplatz stehen und sind von der Aussicht in den Krater begeistert. Es ist kaum etwas los und die mondähnliche Landschaft mit vielen kleinen Erhebungen wirkt teilweise sehr bizarr.
Bis auf wenige Pflanzen gibt es hier kaum Vegetation und Leben. Eine große Ausnahme bildet das vom Aussterben bedrohte Silberschwert, welches tatsächlich nur noch im Haleakala Krater beheimatet ist. Wir freuen uns, gleich mehrere Exemplare auf dem Weg zu sehen.
Im Krater selbst gibt es zahlreiche auch mehrtägige Wandermöglichkeiten. Wir entscheiden uns zu einer ca. 3 stündigen Wanderung, die auf dem gleichen Weg wieder zum Parkplatz führt, d.h. ca. 1,5 Stunden Wanderung in den Krater und wieder Retour. Auf dem kompletten Weg sind wir fast alleine und treffen über den ganzen Tag vielleicht fünf bis zehn weitere Personen. Ein wirklich besonderes Erlebnis, in einer völlig lebensfremden Gegend und fast alleine stundenlang zu wandern.
Wir fühlen uns als hätten wir den ganzen Tag auf einem anderen Planeten verbracht und freuen uns am Abend auch wieder auf unsere Hotelbar mit ein paar Menschen und guter Live Musik.
Kunst und Walfang in Lahaina
Am nächsten Tag wollen wir das historische Lahaina besichtigen und machen uns auf in Richtung Norden. Wir parken nördlich des Zentrums am Outletcenter und laufen in wenigen Minuten in die schöne Kleinstadt, die früher durch den Walfang bekannt wurde und zeitweise sogar als Hauptstadt Hawaiis galt.
Entlang der belebten Front Street mischen sich Restaurants, Kunstgalerien und Boutiquen und wir bummeln gemütlich durch die Geschäfte bis zum Ende der Straße. Vor allem die Gallerien haben eine fantastische Auswahl an alten und neuen Gemälden und bieten zur Besichtigung gerne einen Aperitif an. Wir fühlen uns hier sehr wohl und gehen abends in eines der vielen netten Restaurants auf der Meerseite, wo wir wieder mal einen malerischen Sonnenuntergang genießen dürfen.
Road to Hana oder Entspannung?
Obwohl wir mehrfach gelesen haben, dass man auf Maui unbedingt die Road to Hana gefahren sein muss, entscheiden wir uns für unsere letzten Tage dagegen. Wir haben bisher schon so viel besichtigt und erlebt, dass uns trotz der sehr verlockenden Beschreibung der Straße, die lange Wegstrecke abschreckt. Mit etwas mehr Zeit hätte ich die sicherlich beeindruckende Fahrt entlang der Nordostküste zum kleinen Ort Hana auf jeden Fall gemacht. Für uns kommt es vor allem deshalb nicht infrage, da man für die gesamte Strecke durch die ca. 600 Haarnadelkurven und 50 Brücken sehr lange braucht, die gleiche Strecke wieder zurückfahren muss und man ja auch ausreichend Zeit für die Besichtigungen einplanen sollte. Idealerweise wären wir daher sehr früh gestartet und erst spät abends wieder zurückgekommen oder hätten direkt eine Übernachtung in Hana eingeplant.
Wir entscheiden uns dagegen, auch wenn wir sicher einiges verpassen, ist uns die Fahrt für den letzten Tag zu anstrengend. Stattdessen fahren wir am Vormittag zumindest noch einen Teil der Insel ab und besichtigen im Anschluss den kleinen Ort Paia im Norden der Insel. Der gemütliche Ort ist sehr von der hier ansässigen Surferszene geprägt. Neben kleinen Bars und Restaurants findet man hier einige Boutiquen, Kunstgalerien und leckeres Essen auf dem Paia Fischmarkt. Im Gegensatz zu den meisten Stränden auf Hawaii ist die Gegend um Paia nicht nur fürs Wellenreiten sondern für das Windsurfen bekannt.
Wir fahren noch weiter zum Hookipa Beach Park in der Nähe von Paia, der aufgrund der guten Bedingungen als absoluter Hotspot in der Surfszene bekannt ist. Vor allem im Winter sind die Wellen hier sehr hoch aber auch im Sommer tummeln sich hier viele gute Surfer und Kiter und wir genießen das Spektakel vom Strand aus.
Reisebericht Big Island – Vulkane und vieles mehr
Big Island ist die einzige Insel, auf der wir zwei verschiedene Hotels gebucht haben. So übernachten wir zwei Nächte in Hilo, um den Volcanoes Nationalpark und das Puna District zu besichtigen und schließlich noch 3 Nächte zum Abschluss der Reise im wunderschönen Fairmont Hotel im Nordwesten der Insel. Wir landen am Flughafen in Hilo und nehmen wie immer einen neuen Mietwagen in Empfang. Insgesamt hatten wir auf allen Insel nie Schwierigkeiten mit der Annahme und Rückgabe der Wagen und außer auf Maui, haben wir auch unseren Mietwagenschalter sofort gefunden.
Lava und Hippies im Puna District
Wir kommen relativ früh im Hotel an, welches als Übernachtung mehr zweckmäßig als schön ist. Nach den vielen wunderschönen Flecken, die wir bisher gesehen haben, begeistert uns das etwas in die Jahre gekommene Hotel und die Stadt selbst nicht auf den ersten Blick. Zusätzlich regnet es und wir beschließen direkt einen Ausflug in die Gegend um Pahoa (Puna District) zu unternehmen und wie immer auf Hawaii ändert sich das Wetter wieder schnell und die Sonne kommt raus.
Zunächst besichtigen wir den interessanten Lava Tree State Park, in dem man viele, von Lava ummantelte Bäume und Skulpturen sieht und interessante Informationen über deren Entwicklung erhält. Schließlich fahren wir immer weiter in Richtung Südosten und nähern uns der Küste an.
Unterwegs sehen wir auch immer wieder Regionen und Dörfer, die komplett durch frühere Lavaströmen vernichtet wurden und auch einzelne Straßen, die nicht mehr passierbar sind. Gleichzeitig bestaunen wir am Ende der Straße im Kaimu Beach Park, wie sich die Insel in kürzester Zeit durch die Lavavorkommnisse deutlich vergrößert hat. Wir parken das Auto in Kalapana und laufen einige hundert Meter über Lavafelder, welche von einem Ausbruch aus 1990 stammen bis zum eigentlichen Strand.
Hier kann man bestaunen, wie schnell wieder Leben entsteht und wie viele Palmen und andere Pflanzen sich bereits auf dem Lavafeld niedergelassen haben. Der ehemalige Strand wurde hierdurch von der Natur um viele Hundert Meter verlegt und die Straße, welche früher bis zum Vulcano Nationalpark weiterführte endet an dieser Stelle. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis, dieses junge Naturschauspiel und das täglich zunehmende Wachstum der Insel zu sehen.
Neben viel Lava und traumhafter Natur haben sich hier seit Jahren viele Künstler, Aussteiger und Hippies niedergelassen und prägen die Gegend. Für Alkohol und leichtere Rauschmittel scheinen hier andere Gesetze zu gelten als im Rest der USA, zumindest kommt es uns so vor. Auch der kleine Ort Pahoa, den wir zum Abendessen ansteuern, strahlt viel von dieser Gelassenheit aus und wir finden einige gemütliche Restaurants und Bars entlang der Hauptstraße. Als wir schließlich ein Italienisches Restaurant finden, dessen Besitzer vor 40 Jahren aus Italien hierher ausgewandert ist, freue ich mich über eine sehr gute italienische Lasagne und auf ein Glas Rotwein. Dieses müssen wir uns allerdings noch schnell selbst organisieren, da das Restaurant nur Korkgeld nimmt und keinen Wein ausschenkt. Alle anderen Gäste im Restaurant scheinen dies eingeplant zu haben, da teils sehr teure Flaschen Wein und auch Champagner auf den Tischen stehen. Wir sind froh, dass die Tankstelle um die Ecke auf die Situation vorbereitet ist und freuen uns über den italienischen Abend mitten in der hawaiianischen Hippiegegend.
Wanderung im aktiven Vulkan
Am nächsten Tag starten wir, leider wieder bei Regen, relativ früh zum Volcanoes Nationalpark, der um den aktiven Vulkan Kilauea entstanden ist und seit 1987 zum Unesco Weltnaturerbe zählt. Nach ca. 50 Min. Fahrt erreichen wir den Parkeingang. Hier gibt es neben beeindruckenden Straßen, wie dem Crater Rim Drive viele Wanderwege und man kann problemlos ein oder zwei Tage im Park verbringen.
Wir stimmen uns mit einer sehr interessanten Dokumentation, die wir uns im Visitor Center ansehen, auf den Tag ein und fahren schließlich die Chain of Craters Road bis zum Meer. Immer wieder ergeben sich beeindruckende Ausblicke und interessante Haltestellen und wir lesen an den Parkplätzen viele Informationen über die jeweiligen Lavaström. Die Straße läuft vorbei an vielen Kratern und Wandermöglichkeiten in ca. 19 Meilen immer weiter Richtung Meer, bis man schließlich vor dem mittlerweile berühmten „Road Closed“ Zeichen landet, welches das Ende der befahrbaren Strecke markiert.
Ursprünglich gab es hier die Verbindung zu den Highways 130 und 137 in Puna, bis die Strecke in etwa zehn Meilen lang von Lava überströmt wurde. Mittlerweile findet man hier einen kleinen Kiosk und eine Ranger Station. Es lohnt sich auf jeden Fall den Wagen hier zu parken und die Gegend um die neu geschaffene Küste zu bestaunen. Die bizarren Formen, welche Lava und Meer über die vielen Jahrzehnte geschaffen haben kann man über den gesamten Küstenabschnitt, insbesondere aber nach einem kurzen Fußmarsch am bekannten Fotomotiv „Holei Sea arch“ bestaunen.
Zurück nehmen wir notgedrungen die gleiche Strecke. Da sich das Wetter deutlich verbessert hat beschließen wir noch eine kleine Rundwanderung auf dem „Kilauea Iki Trail“ zu machen. Der Weg hat eine Länge von ca. 4 Meilen und startet z.B. am „Kilauea Iki Overlook“ entlang des Kraterrandes durch den Regenwald, bis man nach ca. der Hälfte des Weges etwa 150 Höhenmeter nach unten steigt und durch die überall dampfende Kraterlandschaft wieder zurückwandert. Mit vielen Fotostopps sollte man hier mindestens zwei bis drei Stunden einplanen und aufgrund der scharfen Lavasteine auch auf jeden Fall nur mit festen Schuhen losgehen.
Relaxen und Schnorcheln auf der Sonnenseite Hawaiis
Da wir von dem Ort Hilo selbst – außer als Standort für Ausflüge – nicht übermäßig begeistert sind starten wir am nächsten Morgen sehr früh zu unserem letzten Ziel an der Nordwestküste der Insel. Wir nutzen den Tag um noch die komplette Strecke an der Ostküste entlang bis zum Norden abzufahren und schließlich über den gemütlichen Ort Waimea zur Westküste zu gelangen.
Auf der Strecke ergeben sich noch viele schöne Ausblicke und Haltestellen aber uns gefällt auch Waimea selbst sehr gut und wir bestaunen, wie grün, sauber und gut gepflegt hier alles ist.
Entstanden ist der Ort ursprünglich durch hawaiianische Cowboys, die sich hier zur Rinderzucht niedergelassen haben. Aufgrund der guten klimatischen Bedingungen prägen bis heute Viehweiden und Ranches das Bild der Gegend. Gleichzeitig findet man hier aber auch viele nette Restaurants, kleinere Kunstgalerien und Märkte. Wir waren vor allem von der Parker School begeistert, die wir nur kurz fotografieren wollten und schließlich von – der netten Schulleiterin entdeckt – eine persönliche Führung durch das gesamte Gebäude bekommen haben. So eine Gastfreundschaft haben wir auch noch nicht überall erlebt.
Gegen Mittag verlassen wir Waimea und erleben erneut welche klimatischen Überraschungen die Insel vorzuweisen hat. Ungefähr mit Ende des Ortes ändert sich das Landschaftsbild komplett und die grünen Weiden weichen einem absolut trockenen Steppenklima mit teils wüstenartigem Wind.
Unser Hotel erreichen wir nach ca. 30-minütiger Abfahrt in Richtung Meer im Nordosten der Insel und wir freuen uns, dass wir hier durch scheinbar üppige Bewässerung einen traumhaften Palmengarten mit wunderschönem Strand und zumindest im Sommer absolut ruhiges Wasser zum Schnorcheln vorfinden.
Für den letzten Tag unseres Urlaubs haben wir uns noch einen kurzen Besuch des Ortes Kona vorgenommen, der auch durch den jährlich stattfindenden Ironman Hawaii sehr bekannt ist. Hier bleiben wir allerdings nicht lange, da es uns viel zu überfüllt ist. Gleichzeitig steht noch eine Fahrt auf den 4000 Meter hohen Mauna Kea auf unserem Programm.
Die Strecke ist allerdings aufgrund von Umweltschutzaktivisten zu dem Zeitpunkt gesperrt. Da wir bisher fast jeden Tag von morgens bis abends unterwegs waren nutzen wir nun unsere letzten beiden Tage tatsächlich zum Entspannen und Schnorcheln.
Es stellt sich heraus, dass unser Hotel sogar bei zahlreichen Meeresschildkröten beliebt ist, die sich abends an einem abgesperrten Strandabschnitt zum Schlafen legen. Noch spannender finden wir allerdings eines Abends den Anblick eines Mantarochens, der Dank des künstlichen Lichts kurz vor diesem Abschnitt zum Planktonessen vorbeikommt.
Wir genießen nochmal traumhafte Sonnenuntergänge, gute hawaiianische Küche und müssen uns schweren Herzens am letzten Abend von dem unserer Meinung nach schönsten Bundestaat der USA verabschieden.
Hätten wir zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst, dass wir drei Jahre später wieder kommen sollten wäre uns der Abschied eventuell etwas leichter gefallen.