Reisen mit Kind

Fliegen mit Baby – Tipps für eine entspannte Reise!

Stehst du vor deinem ersten mal Fliegen mit Baby und machst dir Gedanken, ob alles klappen wird? Mach dir keine Sorgen, für die Kleinen ist der Flugtag mit der richtigen Planung genauso spannend, wie eine große Runde spazieren gehen. Hauptsache Mama und Papa sind dabei und haben an alle wichtigen Dinge gedacht.

Hier bekommst du alle wichtigen Infos und Tipps um die Reise für dich und dein Baby so entspannt wie möglich zu gestalten und dir unnötigen Stress zu ersparen.

Wahl der Fluggesellschaft

Für den ersten Flug mit Baby haben wir uns bewusst für eine klassische Fluggesellschaft für Linienflüge entschieden, auch wenn wir sonst gut mir den sogenannten „Billigairlines“ ausgekommen sind. Die großen Gesellschaften haben gute Servicehotlines, Ansprechpartner für Fragen beim Checkin und meistens mehr Sitzplatzabstand zur vorderen Reihe, so dass man ggf. die Babyschale auf einen freien Sitz stellen kann.

Auf den Webseiten der Fluggesellschaften findet man zusätzlich noch viele wichtige und sinnvolle Tipps für das Fliegen mit Baby und Kleinkind, wie z.B. hier bei Lufthansa.

Muss man für das Baby ein eigenes Ticket kaufen?

Im Alter von 0-2 Jahre muss man in der Regel kein separates Ticket kaufen und darf das Baby während dem Flug auf dem Schoß transportieren. Bei der Auswahl der Anzahl Erwachsenener wird das Kind einfach zusätzlich mit Alter angeben und man zahlt lediglich eine relativ überschaubare Servicegebühr.

Bei Start und Landung oder bei Turbulenzen wird das Baby mit einem zusätzlichen Gurt am eigenen Sitzgurt befestigt. Da dies bei ernsthaften Turbulenzen definitiv nicht die sicherste Lösung ist, kann man alternativ einen extra Sitz buchen (der aber zusätzlich gezahlt werden muss). Auf dem Sitz kann man das Baby dann in einer für Flugzeuge zugelassenen Babyschale transportieren.

Die Crew hat bezüglich der Geeignetheit der Babyschale teilweise unterschiedliche Kenntnisstände und so mussten wir auf zwei Flügen die Flugbegleiter noch im Flugzeug überzeugen, dass unser Sitz für das Fliegen zugelassen ist. Besser ist es daher dies vorab bei der Fluggesellschaft anzumelden.

Letztendlich durfte unser Baby aber immer im mitgebrachten Sitz fliegen. Dies ist nicht nur deutlich sicherer für euer Kind sondern auch viel entspannter für die Eltern. So hat man in der Regel eine komplette 3er Reihe für sich und die Hände sind frei um Babynahrung zuzubereiten, Spielzeug im Handgepäck zu suchen oder selbst zu essen und zu trinken.

Für längere Flüge kann auch ein extra Babybettchen gebucht werden. Wendet euch für die Verfügbarkeit und Kosten hierfür rechtzeitig direkt an die jeweilige Fluggesellschaft.

Mein Tipp:

Gerade bei europäischen Flügen lohnt es sich die Economy Preise mit den Business Class Preisen zu vergleichen. Häufig ist der Unterschied garnicht so hoch wie gedacht und man hat auf der Kurzstrecke automatisch einen Sitzplatz für das Kind dabei. Ansonsten lohnt es sich auch immer nochmal beim Checkin zu fragen, ob ggf. noch ein freier Sitzplatz verfügbar wäre und man die Babyschale mit an Bord nehmen darf. Auch hier hatten wir schon Glück.

Wieviel Gepäck darf ich mitnehmen?

Je nach Fluggesellschaft gibt es unterschiedliche Richtlinien für das Fliegen mit Baby über die man sich im Vorfeld informieren sollte.

Vor allem die klassischen Fluggesellschaften haben meist großzügige Gepäckregeln. Häufig darf man zusätzlich zum eigenen Gepäck noch ein Gepäckstück bis 23 kg und zusätzlich einen Kinderwagen oder Buggy für das Baby mitnehmen.

Planung der Flugzeiten

Falls du die Möglichkeit hast aus mehreren Flugzeiten zu wählen helfen folgende Tipps:

  • Richte dich nach den Schlafenszeiten deines Kindes, wobei mir für den ersten Flug ein Tagflug deutlich sympathischer war. Die Vorstellung, dass wir sonst nachts alle anderen Gäste aufwecken, falls die Kleine nicht schlafen will, hätte mich im Vorfeld etwas gestresst. Aber hier kennt jeder sein Kind am Besten. Im Endeffekt hat unser Baby bisher auf jedem Flug geschlafen, wenn es gerade in den Rhythmus gepasst hat.
  • Vermeide Stoßzeiten: Falls du die Wahl hast vermeide es zu den klassischen Vielfliegerzeiten durch Checkin und Sicherheitskontrolle zu müssen.

Mehr Zeit am Flughafen einplanen

Dies ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt für einen entspannten Flug mit Baby, denn wenn du in Stress gerätst merkt das auch dein Kind. Daher lohnt es sich deutlich mehr Zeit einzuplanen z.B. für ungeplantes Wickeln, längere Warteschlangen oder mehrfaches Umziehen. Somit bist nicht nur du sondern auch dein Baby schon vor dem Flug und auch auf der Hinfahrt zum Flughafen deutlich entspannter.

Da wir bisher sehr viel geflogen sind und dabei gerne auf den letzten Drücker zum Flughafen gehetzt sind, mussten wir uns nach der Geburt ziemlich umstellen und sind mittlerweile mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen. Auch wenn nichts dazwischen kommt genieße ich es ganz ohne Zeitdruck am Flughafen zu sein und noch etwas mit der Kleinen im Kinderwagen umherzulaufen.

Transport des Babys zum Flugzeug

Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du dich nach der Gepäckabgabe mit deinem Baby weiterbewegst. Je nachdem wie schwer dein Baby ist und ob du eine Babyschale dabei hast gibt es z.B. folgende Optionen:

Kompletten Kinderwagen aufgeben

Du gibst am Gepäckschalter den Kinderwagen am besten in einer ausreichend großen Reisetasche ab um Schäden und Verschmutzungen zu vermeiden. Weiter geht es dann entweder in einer Babytrage oder in der Babyschale, was bei weiten Strecken am Flughafen allerdings sehr schwer werden kann.

Nur Babywanne bzw. Sportsitz aufgeben

Du kannst alternativ in einer Reisetasche die Babywanne für kleinere Babys oder den Sportsitz abgeben. In der Tasche haben wir dann immer noch viel zusätzliches Gepäck untergebracht.

Die Babyschale und das Gestell nimmst du dann mit geeigneten Adaptern mit zum Flugzeug. Beim Checkin erhält man für beides Anhänger (Delivery at Aircraft). Das Gestell klappt man erst direkt vor dem Flugzeug zusammen und bekommt es dann in der Regel auch am Zielflughafen direkt am Ausgang wieder. Bei einigen Flughäfen ist dies leider nicht möglich. So mussten wir z.B. in Valencia oder London Heathrow unser Gestell nach der Landung auf dem Gepäckband oder beim Sperrgepäck in Empfang nehmen.

Die Babyschale hatten wir bisher bei allen Flügen direkt mit im Flugzeug (eigener Sitz nötig!). Alternativ kann diese aber auch mit dem Gestell vor dem Flieger abgestellt werden. Auch diese bekommst du, wie das Gestell entweder beim Aussteigen oder auf dem Gepäckband wieder.

Dies war bis 6 Monate definitiv unsere favorisierte Variante!

Reisebuggy im Handgepäck mitführen

Einen als Handgepäck zugelassenen Reisebuggy direkt mit in den Flieger nehmen ist ab ca. 6 Monaten definitiv eine sehr praktische Varianten. Mittlerweile gibt es einige Marken, die sehr gute Reisebuggys anbieten. Diese kann man so klein zusammenfalten, dass sie ins Handgepäck passen. Hierdurch ist man definitiv auf der sicheren Seite und hat bei Ankunft sofort wieder einen fahrbaren Untersatz für das Baby dabei.

Druckausgleich bei Start und Landung

Über das Thema Druckausgleich habe ich mir im Vorfeld tatsächlich die meisten Gedanken gemacht. Bei unserem ersten Flug war unsere Tochter ca. 4 Monate alt und wenn der Hunger, bzw. Durst kam musste es ziemlich schnell gehen, so dass ich mir nicht sicher war, ob sie bei Start und Landung nicht schon getrunken hatte.

Im Endeffekt hatten wir bisher nie Probleme. Obwohl sich die Abflugszeit häufig nach hinten verschoben hat und das Trinken teilweise schon vor dem Start angeboten werden musste hatte unsere Tochter nie Ohrenschmerzen.

In der Stillzeit ist sie meistens direkt beim Trinken eingeschlafen oder wollte während dem Start nochmal etwas trinken und als sie älter war konnten wir ihr immer Flasche oder Schnuller anbieten. Einige Starts und Landungen hat sie letztendlich in Ihrer Babyschale einfach verpasst, ist aber immer gut gelaunt und offensichtlich ohne Schmerzen aufgewacht.

Handgepäck beim Fliegen mit Baby

Ins Handgepäck sollte natürlich alles, was man für mehrere Stunden mit Baby benötigt. Am besten ist man auch auf Verzögerungen vorbereitet und nimmt wobei lieber etwas mehr mit.

Idealerweise ist das Handgepäck so sortiert, dass man alles schnell greifen kann. Zusätzlich zu ausreichend Windeln, Nahrung, Trinken, Schnuller und Wechselkleidung für das Kind haben sich diverse  Plastiktüten für verschmutze Wäsche, etwas Spielzeug und auch Notfallwäsche für die Mama als Hilfreich herausgestellt. Babynahrung und Wasser dürfen übrigens immer durch den Security Check.

Zusätzlich haben wir immer Medikamente wie z.B. Nasentropfen u. Fieberzäpfchen (u. Thermometer) mit an Bord.

Übrigens darf man mit Baby in der Regel als erstes an Board gehen, so dass noch genügend Stauraum für das Handgepäck frei ist und man sich in Ruhe sortieren kann.

Wickeln im Flugzeug

Ich habe immer kurz vor dem Abflug nochmal eine Toilette oder einen Wickelraum am Flughafen genutzt, um das Thema komplett zu vermeiden. Dennoch standen wir irgendwann vor dem ersten dringenden Wickelvorgang im Flugzeug. Zum Glück war mein Mann mit dabei, da wir so erstmal zu zweit in Richtung Bordtoilette gehen konnten.

In fast allen Flugzeugen sind über den Toiletten abklappbare Wickeltische angebracht, die jedoch relativ schmal sind. Wenn man alle wichtigen Wickelsachen z.B. in einem Umhängebeutel dabei hat klappt das Wickel an Bord aber wunderbar und ich hätte garkeine Unterstützung benötigt.

Fazit

Für mich haben sich Flüge mit unserer Tochter bis sie ca. 1 Jahr alt war nicht als Stress sondern sogar als interessante Abwechslung herausgestellt. Bereits nach dem ersten Flug fanden wir die Reiseart sogar einfacher und praktischer als längere Autofahrten.

Wichtig hierfür waren immer gute Vorbereitung was Gepäck und Flugzeiten betrifft, ausreichend Essen oder Trinken und entspannte Eltern.

Sehr angenehm fanden wir das Fliegen mit Baby immer wenn wir die Babyschale mit an Bord nehmen konnten, auch wenn dies mit zusätzlichen Kosten verbunden war. Dies lag vor allem daran, dass unsere Tochter immer gerne in der Babyschale geschlafen hat. Auf dem Arm hingegen wurde sie meist eher unruhig oder zappelig.

Obwohl es nicht immer leicht fällt, hilft es Ruhe zu bewahren. Gerade bei den Stewardessen sind wir immer auf viel Verständnis und Hilfsbereitschaft gestoßen. Meistens sind die anderen Fluggäste auch viel verständnisvoller als vorher vermutet.

 

Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung.

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