Blick auf die Bucht von Lacona auf Elba
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Mit dem Wohnmobil nach Elba – Reisebericht und Toureninfos!

Obwohl wir schöne Hotels, Ferienwohnungen und Fernreisen lieben fahren wir fast jedes Jahr mindestens einmal mit dem Wohnmobil in den Urlaub. Für uns bedeutet Campen absolute Freiheit, Flexibilität und die Möglichkeit, sich seine Terrasse immer selbst auszusuchen. Anfang September 2020 sind wir mit dem Wohnmobil in Richtung der italienischen Insel Elba gestartet, die wir bis dahin noch nicht kannten.

In meinem Reisebericht erfahrt ihr alles zu unserer Reise mit dem Wohnmobil nach Elba, den besuchten Campingplätzen und Ausflügen, die wir unternommen haben.

Die Anreise nach Elba

Das Schöne am Campen ist, sich Zeit fürs Reisen zu lassen. Wir planen daher für die Anreise mit dem Wohnmobil nach Elba von München aus (ca. 850km) mehrere Tage ein. Insgesamt haben wir 14 Tage zur Verfügung, wovon wir gerne eine ganze Woche auf Elba verbringen wollen.

Montiggler See in Südtirol

Unsere erste Station ist Südtirol. Hier kennen wir schon viele wunderschöne Campingplätze, wollen aber einen neuen Platz ausprobieren, den wir im Sommer bereits besichtigt haben.

Campingplatz Montiggl in Südtirol

Der Campingplatz Montiggl liegt zwischen Bozen und Kaltern in der Nähe der bekannten Weinstraße. Nach ca. drei Stunden Fahrt erreichen wir den Platz. Wir sind froh, dass wir ausnahmsweise ein paar Tage zuvor reserviert haben. Im September ist in Südtirol absolute Hochsaison und das scheint sich durch den diesjährigen Corona Lockdown im Frühjahr noch verstärkt zu haben. An der Rezeption bekomme ich mit, dass der Platz tatsächlich komplett ausgebucht ist.

Campingplatz Montiggl in Südtirol

Wir haben für unser Wohnmobil mit 7,20 m Länge einen Comfort Platz mit 80-100 qm reserviert, was der zweitkleinsten von vier Kategorien entspricht. Unsere Parzelle ist jedoch so groß, dass wir ohne Rangieren ein- und ausparken können und noch eine riesige Terrasse zur Verfügung haben. So komfortabel stehen wir tatsächlich nicht oft! Die größeren Plätze sind für Wohnmobile mit ca. 10 Meter Länge vorgesehen, von denen es hier einige gibt.

Stellplatz am Campingplatz Montiggl

Wir finden den Platz mit dem neu angelegten Schwimmteich, den sauberen Sanitäranlagen, einem kleinen Spielplatz und einem sehr guten Restaurant wunderschön und bleiben zwei Nächste. Auch unsere kleine Tochter ist von Ihrer ersten Station begeistert und plantscht ausgiebig mit uns im Schwimmteich, um danach mit allen Nachbarn Bekanntschaft zu schließen.

Ausflugstipp: Wanderung zum Montiggler See

Am nächsten Tag geht es nach einem ausgiebigen Frühstück zu Fuß in Richtung Montiggler See. Dieser liegt ca. 3 km vom Campingplatz entfernt. Wir lassen uns an der Rezeption den besten Weg empfehlen und wandern meist durch den Wald mit unserer kleinen Tochter in der Kraxe in einer guten Stunde zum See. Dort angekommen, gibt es in einem der Restaurants, die direkt neben dem öffentlichen Freibad am See liegen eine leckere Südtiroler Brotzeit zur Stärkung, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machen und den Nachmittag auf der Liegewiese am Badeteich verbringen.

Unser Platz liegt so nahe am Restaurant, dass unser Babyphone sogar bis zur Terrasse Empfang hat und so kommen wir abends in den seltenen Genuss, ganz entspannt Essen zu gehen, sobald unsere Tochter friedlich im großen Bett im Heck eingeschlafen ist.

Zwischenstopp in der Toskana

Wir wachen bei Regen und 16 Grad auf, was uns nicht weiter stört, da wir heute eine größere Wegstrecke bis nach Pisa geplant haben und uns entsprechend früh auf den Weg machen. Idealerweise hätten wir zwar abends bereits vor dem Regen die Gartenmöbel und die Matte im Kofferraum verstaut aber auch dieses Problem lässt sich lösen und wir sind bereits gegen 8.30 Uhr auf dem Weg zur Autobahn.

Heute haben wir ca. 450 km vor uns, wobei wir uns nach der kleinsten Mitfahrerin richten und immer wieder längere Pausen einplanen müssen. Hier erweist sich das Wohnmobil als absolutes Multitalent. Es ist Wickelstation, Küche und Spielplatz mit Lego Steinen in einem. Da wir uns nicht sicher sind, ob wir die ganze Strecke schaffen, haben wir nichts reserviert und ich finde im Internet einen sehr gut bewerteten Stellplatz in der Nähe zur Altstadt von Pisa.

Unser Stellplatz in Pisa

Die Fattoria L’Olmetto ist eine kleine Pension mit sehr gutem Restaurant und bietet ca. 10-15 große und sehr schöne Stellplätze mit Strom und Wasser für Selbstversorger an. Wir erreichen den Stellplatz gegen 16 Uhr bei 30 Grad und freuen uns, dass außer unserem, nur drei Plätze belegt sind und wir freie Auswahl haben.

Stellplatz bei der Fattoria L'Olmetto

Einfahrt zum Stellplatz auf der Durchreise mit dem Wohnmobil nach Elba

Für eine Übernachtung finde ich den gepflegten Platz perfekt und wir planen nach den vielen guten Bewertungen ein leckeres Abendessen im angrenzenden Restaurant. Leider erfahren wir, dass dieses heute Ruhetag hat (Montag) und entscheiden uns kurzerhand bereits heute Abend in die Stadt zu gehen und dort eine Pizza zu essen.

Pisa ohne Touristenandrang

Theoretisch ist die Altstadt in 20 min. zu Fuß erreichbar, allerdings rät uns die Dame an der Rezeption dringen von diesem Fußmarsch mit Buggy ab, da es keinen Gehweg gibt und die Straße relativ stark befahren ist. Wir laufen daher zur nächstgelegenen Bushaltestelle, wo alle 10 Minuten ein Bus in Richtung Altstadt abfährt. Dieser bringt uns tatsächlich unkompliziert in 5 Minuten ins Zentrum.

Abendstimmung in Pisa

Erstaunlicherweise ist Pisa zumindest am frühen Abend um den beliebten „Piazza dei Miracoli“ kaum besucht und wir schlendern gemütlich um den Dom, das Baptisterum und den berühmten schiefen Turm.

Baptisterium in Pisa

Piazza dei Miracoli mit schiefem Turm von Pisa

Alle drei Bauwerke gehören zum UNESCO Weltkulturerbe und faszinieren uns aufs neue.

Wohnmobilreise nach Elba: Abendstimmung in Pisa

Wir haben Pisa schon zuvor besucht aber die Abendstimmung ohne Menschenmassen ist etwas ganz besonderes. Wir genießen die Zeit auf dem Platz und schießen unzählige Fotos, bevor wir uns auf die Suche nach einem netten Restaurant in der Nähe des Turms machen.

Wohnmobilreise nach Elba: Abendstimmung in Pisa

Sightseeing in Pisa

Wir planen am nächsten Morgen vor der Weiterreise nochmal in die Stadt zu fahren. Da wir auf einem früheren Pisa Besuch mit dem Wohnmobil bereits schlechte Erfahrungen mit öffentlichen Parkplätzen gemacht haben lassen wir unser Fahrzeug auf dem Stellplatz und fahren wieder mit dem Bus in die Stadt und starten wieder am Piazza dei Miracoli.

Piazza dei Miracoli

Diesmal laufen wir vom schiefen Turm in Richtung „Piazza dei Cavalieri“. Hier befindet sich neben einer Medici Statur unter anderem die Eliteuniversität „Scuola Normale Superiore“, welche in einem alten Palast in der Mitte des Platzes untergebracht ist.

Weiter geht es in Richtung Borgo Stretto. In der gemütliche Straße reihen sich unter historischen Torbögen Cafés und Geschäfte aneinander, die mit den vielen historischen Gebäuden einen besonderen Flair ausstrahlen.

Bevor wir mittags wieder in Richtung Stellplatz aufbrechen schlendern wir noch durch kleine Gassen zurück zum Piazza dei Miracoli. Wir legen auf der großen Wiese vor dem Dom zum Abschluss noch eine kleine Essenspause mit zuvor gekauften Pizzastücken ein und genießen die besondere Atmosphäre der wunderschönen Bauten.

Auf ans Meer: Agricamping an der toskanischen Küste

Von Pisa aus hätten wir ohne Probleme bis zur Fähre nach Elba durchfahren können aber wir reisen diesmal entspannt und wollen noch eine Nacht an der toskanischen Küste einlegen. Durch viel Glück ergattern wir für eine Nacht den letzten Stellplatz auf einem der großzügigsten Plätze, die ich bisher gesehen habe.

Campingplatz auf der Durchreise nach Elba

Whirlpool am Campingplatz

Der Platz Podere Pianetti liegt etwas außerhalb des kleinen Ortes Donoratico und ist durch wenige hundert Meter Pinienwald vom wunderschönen Sandstrand entfernt.

Weg zum Stand vom Platz aus

Sandstrand am Campingplatz

Die Stellplätze sind traumhaft schön angelegt und so groß, dass wir uns garnicht entscheiden könne, in welche Richtung wir unser Wohnmobil stellen. Jede Parzelle grenzt an eine große, mit Pflanzen eingesäumte Rasenfläche, auf der sich unsere kleine Tochter gleich austobt.

Großer Stellplatz auf dem Campingplatz Lodere Pianetti

Neben einem kleinen Hofladen gibt es abends noch einen mobilen Pizzastand und wir holen uns leckere frisch gebackene Pizza für unser Abendessen vor dem Wohnmobil.

Fähre mit dem Wohnmobil nach Elba

Am nächsten Morgen starten wir sehr früh in Richtung Piombino, wo sich der Fährhafen für Elba befindet. Nach nur 30 Minuten erreichen wir den Hafen und kaufen noch kurz zuvor ein Ticket für die nächste Fähre, die eine halbe Stunde später ablegt.

Fähre auf dem Weg mit dem Wohnmobil nach Elba

Die Überfahrt nach Portoferraio auf Elba dauert ca. eine Stunde und aufgrund der zahlreichen Verbindungen ist zu dieser Jahreszeit keine Reservierung notwendig.

Mit dem Wohnmobil auf Elba

Die Platzsuche

Im Vorfeld haben wir mit vielen Bekannten über unseren Plan mit dem Wohnmobil nach Elba zu reisen gesprochen und uns wurde mehrfach bestätigt, dass im September dort schon Nebensaison ist und die Campingplätze halb leer sind.

Vorsichtshalber rufe ich auf der Fähre dennoch bei einem Platz an, den wir uns im Internet rausgesucht haben. Am Telefon werde ich von einem etwas gestressten Herren darüber informiert, dass derzeit alle Plätze ausgebucht sind, man aber gerne morgen nochmal anrufen könnte! Jetzt sind wir doch etwas irritiert und suchen schnell weitere Plätze raus, um festzustellen, dass die Situation überall sehr ähnlich ist. Bedingt durch den Lockdown im Frühjahr 2020 und Reisewarnungen für Kroatien, Frankreich und Korsika scheint jeder seinen Campingurlaub dieses Jahr hier zu verbringen.

Unser Campingplatz Tallinucci

Mit viel Glück ergattern wir auf einem Platz, der uns noch in Südtirol empfohlen wurde den allerletzten Stellplatz. Normalerweise bin ich bei der Platzsuche immer sehr wählerisch und wäge lange verschiedene Lagen ab aber diesmal wird mir diese Entscheidung definitiv abgenommen und wir freuen uns, dass wir sogar eine Woche stehen bleiben dürfen.

Einfahrt Campingplatz Tallinucci

Es stellt sich heraus, dass der Platz für uns perfekt ist. Unsere Parzelle ist ausreichend groß und bietet viel Schatten, was dieses Jahr vor allem mit unserer kleinen Tochter ein sehr großer Pluspunkt ist. Der Campingplatz ist relativ klein und wird von einer herzlichen Familie geführt, die sich um alle Anliegen kümmert und uns mit vielen guten Tipps zu Fahrrad- und Wanderwegen weiterhilft. Obwohl der Platz komplett ausgebucht ist, wird hier sehr viel Wert auf Sauberkeit und Hygiene in den sanitären Anlagen gelegt.

Strand am Campingplatz auf Elba

Ideal ist auch die Lage direkt an der wunderschönen Bucht von Lacona. Der Sandstrand ist durch das relativ flache Wasser nicht nur ein Paradies für Kinder sondern bietet auch mehrere nette Bars und Restaurants, die alle fußläufig erreichbar sind. Hier können wir es definitiv eine Woche aushalten!

Wandern im Lacona Trekking Park

Am nächsten Morgen ist es etwas bewölkt und wir entscheiden uns eine der vielen Wanderungen in der Umgebung auszuprobieren. Mit Kraxe, Rucksack und Brotzeit bewaffnet laufen wir direkt vom Campingplatz los um eine Tour des relativ neuen Lacona Trekking Parks auszuprobieren, der über 50 km Wanderweg bietet. Wir entscheiden uns für einen ca. 10 km langen Rundweg über die Halbinsel Capo Stella.

Wanderung auf Elba

Die wunderschöne Tour führt uns immer am Meer entlang und bietet freie Ausblicke auf die Buchten zu beiden Seiten, die vorgelagerten Inseln und nach Capoliveri.

Aussicht auf die Bucht

Die meiste Zeit gehen wir auf kleinen Pfaden auf dem ausgeschilderten Weg. Leider gibt es hier kaum Schatten und auch keine Rastmöglichkeiten. Mittlerweile haben sich die Wolken wieder vollkommen verzogen und die Sonne sticht mit 30 Grad herunter. Dennoch genießen wir die fantastische Tour aufgrund der traumhaften Ausblicke.

Schöner Wanderweg auf Elba mit viel Sonne

Auf dem Rückweg haben wir permanent Blick auf die Bucht von Lacona und könne einige schöne Fotos von „unserem“ Strand schießen.

Ausblick auf den Strand von Lacona

Insgesamt benötigen wir für die komplette Strecke vom Campingplatz und wieder zurück ca. 3 Stunden und freuen uns zurück am Platz darauf, ins Meer zu springen.

Besuch der Hauptstadt Portoferraio

Um etwas mehr von der wunderschönen Insel kennenzulernen haben wir uns für die nächsten beiden Tag ein kleines Leihauto gemietet. Dieses konnten wir über unseren Campingplatz reservieren. Am Morgen wurde es uns dann zum vereinbarten Termin direkt zum Platz gebracht.

Heute wollen wir die Inselhauptstadt Portoferraio näher kennenlernen und unsere neue Mobilität nutzen, um unseren Windel- und Gläschenbestand aufzufrischen. Wir brechen erst nach dem Mittagsschlaf unserer kleinen Tochter auf und benötigen für die Fahrt ca. 20 Minuten. Direkt hinter dem Fährhafen finden wir einen großen Parkplatz (Via Vittorio Emanuele II), der um diese Zeit noch ausreichend Plätze zur Verfügung hat und laufen gemütlich in Richtung Altstadt.

Der erste Eindruck ist bereits sehr positiv. Neben vielen Restaurants am Hafen gibt es hier einige Geschäfte zum Bummeln und ausreichend Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Villa Napoleons, das Ausgrabungsfeld einer römischen Villa und viele schöne Plätzen und Gebäude um ohne Probleme einen Nachmittag zu verbringen.

Blick auf Portoferraio

Zunächst bewundern wir die vielen Luxusyachten, die gerade am Hafen von Portoferraio liegen und biegen schließlich durch die wunderschöne „Porta del mare“ in die Altstadt ein. Nachmittags ist hier noch relativ wenig los und die Geschäfte öffnen erst langsam aber je später es wird, desto mehr füllen sich die Gassen und Cafés mit Menschen und wir bummeln durch Boutiquen und machen schließlich an einer Eisdiele Pause.

Abendstimmung in Portoferraio

Richtig Betrieb ist tatsächlich erst als es dunkel wird und wir beschließen, die schöne Stimmung zu nutzen und vor der Heimfahrt noch in einem der vielen Restaurants einzukehren und ein gutes italienisches Essen zu genießen.

Fahrt um die Westküste Elbas mit dem Mietwagen

Auf den heutigen Tag habe ich mich besonders gefreut, da ich es liebe neue Orte und Strecken zu erkunden. Wir starten direkt nach dem Frühstück vom Campingplatz aus in Richtung Westen und machen den ersten Halt im kleinen Ort Marina di Campo.

Blick auf Marina die Campo

Die Gemeinde hat zwar nicht viele Einwohner, dafür aber den längsten Sandstrand der Insel mit 1,4 km.

Traumstrand auf Elba

Der wunderschöne Strand hat neben einer langen Promenade viele Strandbäder, Restaurants und freie Flächen zu bieten.

Strand in Marina di Campo

Wir schlendern bis zum Ende, wo wir noch auf eine kleine Fußgängerzone mit Boutiquen und einigen Cafés treffen.

Weiter geht es über die traumhaft schöne Küstenstraße um den Westteil der Insel. Hier bieten sich immer wieder fantastische Ausblicke auf die Küste und das Meer, so dass wir mehrere Fotostopps einlegen müssen.

Fahrt um die Westküste auf Elba

Schöner Ausblick auf das Meer

Zur späten Mittagszeit erreichen wir das kleine Bergdorf Marciana im Norden der Insel, welches auf ca. 375 m Höhe liegt. Der schöne Ort ist einer der ältesten der Insel und noch heute stark mittelalterlich geprägt.  Die vielen historische Gebäude erreicht man über zahlreiche kleine Treppen und schmale Gassen. Marciana ist auch sehr bei Wandertouristen beliebt, da sich hier neben vielen Wanderwegen auch die Kabinenbahn zum über 1.000 Meter hohen Monte Capanne befindet.

Blick auf Marciana

Mittagessen in einem kleinen Bistro

Wir kehren in eine der vielen Bars und Restaurants am unteren Ortsende ein und genießen den wunderbaren Blick aufs Meer.

Weiter geht es mit einigen kurzen Stopps in Richtung Portoferraio. Hier besuchen wir nochmal einen großen Supermarkt und machen uns schließlich am späten Nachmittag wieder auf den Weg in Richtung Campingplatz.

Radtour nach Porto Azzurro

Elba ist ein absolutes Paradies für Radfahrer. Vor allem für Mountainbiker ist hier sehr viel geboten aber auch für uns als Familie mit Fahradanhänger finden sich Ziele in der Umgebung von Lacona. Es gibt zwar keine klassischen Fahrradwege aber wir haben uns auf den teilweise sehr wenig befahrenen Straßen immer relativ sicher gefühlt. Ab und zu mussten wir leider auch stärker befahrene Straßen nutzen.

Wir beschließen am nächsten Tag in Richtung Porto Azzurro aufzubrechen. Über die Hälfte der Strecke fahren wir immer wieder mit leichten Anstiegen auf einer nicht sehr stark befahrenen Landstraße (SP 30). Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir wunderbare Aussichtspunkte und genießen den Blick über das Meer.

Traumhafter Ausblick aufs Meer

Ab jetzt geht es eher bergab bis wir auf die Hauptstraße SP 26 abbiegen, die bereits deutlich stärker befahren ist. Hier fahre ich sicherheitshalber immer hinter dem Hänger, da ich mich bei dem Verkehr doch nicht ganz so wohl fühle, wie auf einem Radweg. Zum Glück erreichen wir nach weiteren 20 Minuten die malerische Hafenstadt Porto Azzurro.

Blick auf Porto Azzurro

Hafen von Porto Azzurro

Altstadt von Porto Azzurro

Hier genießen wir einen kleinen Snack auf der schönen Piazza und radeln wieder gemütlich in Richtung Lacona. Etwa auf halber Strecke machen wir noch am höchsten Punkt einen Zwischenstopp in einem Café auf den Felsen mit fantastischem Rundblick auf das Meer und die Küste.

Café auf Elba

Radtour nach Capoliveri

Nach einem Strandtag Pause wollen wir heute noch die bekannte Stadt Capoliveri besuchen.

Ausblick aufs Meer in Capoliveri

Der malerische Ort liegt auf einem Hügel auf 167m Höhe über dem Meer. Hierfür nehme wir wieder die gleiche Route wie nach Porto Azzurro, so dass wir schon einige Höhenmeter über leichte Anstiege gemeistert haben um nach ca. einer halben Stunde nach Capoliveri abzubiegen. Ab jetzt heißt es nochmal ca. 15 Minuten fleißig treten bis wir oben angekommen sind.

Capoliveri mit dem Fahrrad

Mit den Fahrrädern und dem Anhänger können wir nicht die vielen gemütlichen Gassen per Treppe erreichen, finden aber schnell einen Weg ins Zentrum. Wir bummeln etwas durch die vielen Souveniershops und genießen eine kleine Stärkung in einer der vielen Bars, bevor es wieder Richtung Campingplatz geht.

Gasse in Capoliveri

Die Heimreise

Wir hätten gerne noch eine weitere Nacht auf Elba verbracht aber die Insel ist so ausgebucht, dass unser Platz bereits wieder vergeben ist. So geht es in drei Tagen wieder gemütlich in Richtung Heimat.

Fantastisches Abendessen in Pisa

Wir nehmen wieder einer der zahlreichen Fährverbindungen zum Festland und haben heute zum Glück keine weite Strecke mehr vor uns.

Unser Stellplatz bei Pisa

Der kleine Stellplatz bei der Fattoria L’Olmetto in Pisa ist wieder unser erster Stopp, nicht ohne diesmal das Restaurant zu reservieren. Heute haben wir Glück und können einen der letzten Plätze ergattern.

Fattoria L'Olmetto

Abends sind wir von der tollen Atmosphäre des Restaurants und dem fantastischen Essen absolut begeistert. Ich fühle mich bei den hausgemachten Nudeln direkt in meine Studienzeit in Verona zurückversetzt und unsere Kleine spielt den ganzen Abend unter dem Tisch oder krabbelt zu den Nachbartischen, die sich nicht daran stören. Da hier fast ausschließlich Italiener zu Gast sind, können wir uns dank der Kinderfreundlichkeit absolut entspannen.

Letzter Stopp am Gardasee

Für die Heimreise haben wir keinen Stellplatz mehr gebucht und fahren so lange in Richtung München, bis unserer Kleinen die Lust vergeht. Leider schaffen wir es nicht bis nach Südtirol sondern müssen uns irgendwo am Gardasee einen Campingplatz suchen. Ich rufe viele kleine Stellplätze bei kleineren Weingütern an, die aber alle besetzt sind, so dass wir leider einen der riesigen Plätze in der Nähe von Lazise anfahren müssen. Für eine Nacht, finde ich den Aufwand mit Platzsuche, langer Einweisung und viel Animation eher überflüssig bis störend aber wir haben keine andere Wahl. Immerhin können wir zu Fuß nach Lazise laufen.

Tor in Lazise

Abends schlendern wir ins komplett überfüllte Lazise und genießen in einem der zahlreichen Pizzerien unser Abendessen und unsere Tochter bekommt im Anschluss das erste Eis ihres Lebens. Immerhin gibt es hier dank der vielen Touristen viel für sie zu sehen und ihr wird nicht langweilig.

Marktplatz Lazise

Abendstimmung in Lazise

Ich kenne den Gardasee schon aus unzähligen Besuchen in der Vergangenheit und meiner Studienzeit in Verona sehr gut, so dass wir keine großen Besichtigungen mehr planen und am nächsten Morgen entspannt die Heimreise aufbrechen.

Fazit

Unsere erste Wohnmobilreise mit Kind war deutlich entspannter als ursprünglich gedacht. Man hat immer Schlafmöglichkeiten, Wickelplatz und Essen in Reichweite und kann an jedem Rastplatz eine Spielpause einlegen.

Elba hat sich für uns als perfekte Kombination aus Strand- und Aktivurlaub erwiesen und wir haben uns auf den ersten Blick in die schöne Insel verliebt. Gerade mit kleinen Kindern ist der Sandstrand in der Bucht von Lacona mit wenig Wellengang perfekt und der Campingplatz hat sich als großes Abenteuerland mit vielen Kontaktmöglichkeiten für unsere Tochter herausgestellt.

Wir freuen uns schon, wenn wir die nächste Reise im Wohnmobil, dann allerdings mit zwei Kindern, antreten werden.

Alle Stellplätze auf einen Blick

8 Comments

  • Franz Fiederling

    Sehr schöner Beitrag,
    Habt Ihr noch Tipps für schöne Weingüter auf dem Weg nach Elba, wo man mit dem Wohnmobil stehen kann?
    Gruß Franz

    • Kathrin

      Hallo Franz, vielen Dank. Ich kann dir nur noch den Agriturismo La Vigna am Gardasee empfehlen (mit Reservierung). In der Toskana haben wir nur noch Hotel Erfahrungen. Ich hoffe, ihr habt/hattet einen tollen Urlaub!
      Viele Grüße Kathrin

      • Daniela Lehre

        Der Artikel hört sich wirklich sehr sehr toll an. Wie alt war eure Tochter denn als ihr auf Elba wart?
        Mein Mann und ich planen im Mai dort hin zu fahren. Unser Sohn ist dann 15 Monate alt.
        Liebe Grüße

        • Kathrin

          Hallo Daniela, vielen Dank. Unsere Tochter war damals tatsächlich auch genau 15 Monate alt. Mai ist sicher ein perfekter Monat für Elba mit Kleinkind. Ich wünsche euch viel Spaß, falls ihr hinfahrt!
          Liebe Grüße
          Kathrin

  • Axel Hillebrand

    Hallo Kathrin, dies ist ein toller Bericht, habe alle deine Eindrücke aufgesogen. Du hast tolle Bilder in deinen Bericht eingestellt,
    Wir fahren jetzt Mitte Juni (2024) für 3 Wochen mit Womo und den Rädern nach Elba und hoffen freie Plätze zu ergattern. Wir sind uns nicht sicher ob wir vielleicht doch reservieren sollten?

    • Kathrin

      Hallo Axel, herzlichen Dank. Ein solches Feedback freut mich wirklich sehr! Ich wünsche euch einen tollen Urlaub. Mittlerweile ist ja leider das Wohnmobilreisen nicht mehr ganz so spontan wie vor einigen Jahren möglich und ich denke eine Reservierung würde nicht schaden. Zumindest nicht, wenn ihr einen Wunschplatz habt. 😉 Aber immerhin seid ihr ja in der Vorsaison, da solltet ihr sicher Glück haben…

  • Vivian

    Hi,

    habe gerade den wunderschönen Artikel gelesen – wir planen dieses Jahr auch auch mit dem Wohnmobil nach Elba zu fahren. Allerdings wollen wir uns ungern einen Mietwagen nehmen. Würdet ihr sagen, dass die Straßen dort prinzipiell auch mit einem größeren Wohmnobil gut befahrbar sind oder ist das eher schwierig?

    • Kathrin

      Hallo Vivian, vielen Dank für dein Feedback :). Wir hatten keine Probleme mit unserem Wohnmobil (7,20m), sind aber meistens auf größeren Straßen gefahren. Bei unserer Rundfahrt wollten wir bewusst auch kleinere Orte besichtigen und viele Stationen anfahren, daher fanden wir den Mietwagen und teilweise das Rad praktischer. Aber sicher habt ihr auch keine Probleme mit dem Wohnmobil wenn ihr (wie überall im Süden) einplant nicht überall parken oder einkehren zu können. Viel Spaß auf eurer Reise nach Elba!

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